Frauenbund Hacklberg auf Niederbayerns heiligem Berg

Pfarrverband Hacklberg am 19.08.2024

Frauenbund Bogenberg Anne Siebert

Besondere Ziele für den Jahresausflug ins Visier zu nehmen, das ist das Bestreben der Vorsitzenden des Frauenbundes Hacklberg, Helga Odia-Kausner. Diesmal sollte es der Bogenberg sein, ein Ort von herausragender geografischer Lage, zudem ein geschichtsträchtiger Ort und vor allem ein weithin berühmter Wallfahrtsort.

Im Strau­bin­ger Umland erhebt sich der 118 Meter hohe Berg­rü­cken zwi­schen dem Gäu­bo­den und dem Baye­ri­schen Wald. Schon von wei­tem sicht­bar grüßt die dor­ti­ge Wall­fahrts­kir­che die Pil­ger. Im 12. Jahr­hun­dert erbaut, mehr­mals erwei­tert und nach Brän­den wie­der auf­ge­baut, zeigt sie sowohl goti­sche wie baro­cke Ele­men­te. His­to­risch gese­hen gilt sie als eine um 1100 datier­te Schen­kung der Grä­fin Luit­gard und des Gra­fen Albert an das Klos­ter Ober­al­t­eich. Das Beson­de­re jedoch ist der legen­dä­re Beginn der Wall­fahrt, wonach das Gna­den­bild der Maria in der Hoff­nung” auf der Donau ange­schwom­men sein soll. Die Mari­en­fi­gur mit den ein­deu­ti­gen Merk­ma­len einer Schwan­ger­schaft ist zen­tral im Altar­raum auf­ge­stellt. Von einem gol­de­nen Akan­thus­kranz umge­ben und beleuch­tet, fällt sie dem Besu­cher sofort ins Auge. Jähr­lich am Pfingst­sonn­tag fin­det die berühm­te Wall­fahrt statt, ein Ker­zen­op­fer auf das Jahr 1475 zurück­ge­hend. Holz­kirch­ner Pil­ger aus der Nähe von Orten­burg gelob­ten wegen einer mas­si­ven Bedro­hung durch den Bor­ken­kä­fer eine Wall­fahrt zur Maria auf den Bogen­berg, 75 Kilo­me­ter ent­fernt. Wenn die Pla­ge ver­schwin­de, dann woll­ten sie die Wall­fahrt jähr­lich statt­fin­den las­sen. Die­ses Ver­spre­chen haben sie gehal­ten und es ist bis heu­te Tra­di­ti­on. Eine rund 13 m hohe Ker­ze, eine Fich­ten­stan­ge mit rotem Wachs umwi­ckelt, wird zum Bogen­berg gebracht, am Fuß des Ber­ges auf­ge­rich­tet und von jun­gen Män­nern abwech­selnd zum Gip­fel getra­gen. Bei einem Gewicht von 50 Kilo­gramm bedeu­tet das eine mehr als phy­si­sche Leis­tung, denn die Ker­ze darf nicht umfal­len, das gilt als schlech­tes Omen. Dies pas­sier­te angeb­lich vor dem ers­ten wie auch dem zwei­ten Welt­krieg. Mit einem Mari­en­lied ver­ab­schie­de­ten sich die Frau­en von die­sem hei­li­gen Ort, nicht ohne Bewun­de­rung für die Ker­zen­trä­ger und die leben­di­ge Tra­di­ti­on, die von einer tie­fen Mari­en­fröm­mig­keit zeugt. Es galt auch noch das dane­ben­lie­gen­de Muse­um zu besu­chen, das vie­le Expo­na­te im Zusam­men­hang mit der Mari­en­wall­fahrt auf den Bor­gen­berg bereit­hält. Eine nicht unwich­ti­ge pro­fa­ne Bedeu­tung, bis dato rele­vant, hat das Wap­pen der Gra­fen von Bogen. Die weiß-blau­en Rau­ten kamen durch die Hei­rat Lud­wigs I. von Wit­tels­bach mit Lud­mil­la von Bogen ins baye­ri­sche Staatswappen. 

Für das Mit­tag­essen war im Gast­hof zur schö­nen Aus­sicht” reser­viert, das nicht nur sei­nem Namen alle Ehre mach­te, son­dern auch die hung­ri­gen und durs­ti­gen Wall­fah­rer kuli­na­risch zufriedenstellte.

Der Nach­mit­tag soll­te dem Glas vor­be­hal­ten sein. Wie vie­le Varia­tio­nen mit Glas mög­lich sind, davon konn­ten sich die Hack­lber­ge­rin­nen in Arn­bruck bei der Glas­hüt­te Wein­furt­ner über­zeu­gen. Und sie kamen aus dem Stau­nen nicht mehr her­aus. Es bot sich eine uner­mess­lich rei­che Palet­te an glä­ser­nen Objek­ten, eine Fül­le an For­men und Far­ben. Für jeden Geschmack und auch für jeden Geld­beu­tel war etwas dabei. Es bestand ledig­lich die Qual der Wahl. Zwi­schen all den Glas­ob­jek­ten ent­deck­te man noch eine Oase zum Kaf­fee­trin­ken und eine Mög­lich­keit sei­ne Impres­sio­nen mit ande­ren aus­zu­tau­schen. Ein Spa­zier­gang durch den glä­ser­nen Park run­de­te den Aus­flug in die Glas­wel­ten ab. Dann ging es wie­der Rich­tung Pas­sau in dem Bewusst­sein einen wun­der­ba­ren Aus­flug erlebt zu haben, der Medi­ta­ti­ves, Kuli­na­ri­sches und Künst­le­ri­sches glei­cher­ma­ßen in sich vereinigte. 

A. Sie­bert

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